In den vorigen Teilen dieser Serie haben wir bisher die Bühnenbilder von Widder (1. Teil der Serie) bis Skorpion gesehen (Schütze wird noch nachgeliefert). Nun geht es mit dem Steinbock weiter. Und im Theater wird es diesmal ernst!
Inhaltsverzeichnis
Bühnenbild für den Steinbock
Das Theaterstück trägt den Titel „Dem Ernst des Lebens begegnen und daran reifen“ – klingt ja schon mal nicht nach Spaß, Freude und heiterem Frohsinn. Aber mal sehen, was es bringen kann!
Wir sehen einen Mann, der früh morgens – es ist gerade mal 4:45 Uhr! – durch das Läuten seines Weckers aus dem Schlaf gerissen wird. Langsam und etwas mühsam steigt er aus dem Bett, streckt sich und sein erster Blick fällt auf sein Handy. Mit einem prüfenden Blick liest er die E-Mails, die über Nacht eingegangen sind, konzentriert sich dabei auf die wesentlichen und schreibt ein paar rasche Antworten und Anweisungen für seine Mitarbeiter, welche es gewohnt sind, seine E-Mails vorzufinden, wenn sie morgens ins Büro kommen.
Anschließend schlurft er ins Badezimmer. Er ist groß gebaut, sehr hager, und in seinem knochigen Gesicht liegen dunkle Augen in tiefen Höhlen. Er putzt sich die Zähne, rasiert sein Gesicht und zieht einen dunkelgrauen Anzug mit passender Krawatte an. Jetzt ist er für seinen Beruf gerüstet.
Pünktlich um 7:30 Uhr betritt er das Büro. Im Laufe des Tages gibt es jede Menge Stress, welchem er mit stoischer Ruhe begegnet. Er arbeitet sehr gewissenhaft und mit hohem Arbeitseinsatz an den aktuellen Projekten. Im Umgang mit seinen Mitarbeitern und Kollegen ist er kühl, etwas reserviert, sehr korrekt, manchmal auch streng und unnachgiebig. Sein trockener, schwarzer Humor kommt in schwierigen Situationen zum Vorschein, und hilft ihm, besser damit umgehen zu können. In seiner leitenden Position als Wirtschaftsprüfer kann er sich keine Fehler erlauben und so strebt er ehrgeizig nach Perfektion.
Seine Mitarbeiter wissen, dass sie sich blind auf ihn verlassen können, da er zuverlässig und stabil hinter ihnen steht, und sie mit seiner langjährigen Erfahrung unterstützt. Er ist halt schon ein alter Hase in diesem Geschäft. Er hat gelernt, mit Belastungssituationen und Hindernissen auf dem Weg gut umzugehen und ist am Ernst des Lebens gereift. So schnell bringt ihn nichts aus der Ruhe!
Abends leert sich das Büro, nur er sitzt noch einsam und verlassen an seinem Schreibtisch, um letzte Aufgaben zu erledigen. Er weiß, dass diese Dinge erledigt werden müssen und dass Jammern wenig Sinn macht – am Ende muss es ja doch gemacht werden! Für ihn sind lange Arbeitstage und 60 Wochenstunden keine Seltenheit, eher der Normalzustand. Er ist belastbarer als so mancher, und zeigt gern seinen Leistungswillen.
Der Lohn dafür? Sicherheit ist wichtig, aber was ihn wirklich antreibt, ist die öffentliche Anerkennung, das Prestige und hohes Ansehen in der Gesellschaft. Und dafür macht er fast alles!
Wer nun die Sonne in Steinbock in seinem Geburtshoroskop hat, wird sich mit obiger Beschreibung eventuell ein Stück weit wiedergefunden haben.
Sonne in Steinbock – der verantwortungsvolle Held liebt die Arbeit
Kleine Anmerkung vorweg: diese Beschreibung betrifft nur „Sonne in Steinbock“. Da ein Horoskop jedoch aus vielen Komponenten besteht, ist diese Beschreibung nur als reine Typenbeschreibung des Tierkreiszeichens Steinbock zu sehen. In Wahrheit sind wir Menschen immer Mischtypen aus allen 12 astrologischen Qualitäten, wobei die Gewichtung sehr unterschiedlich ausfallen kann. Daher kann es auch sein, dass so manche Steinbock-Sonne dieser archetypischen Beschreibung nicht entspricht – das ist von Fall zu Fall anhand des Horoskops erkennbar!
Ab dem 21. Juni – der Sommersonnenwende – beginnen die Tage, kürzer zu werden. Erst langsam, dann immer schneller, verkürzt sich die Tageslänge, das Licht schwindet mehr und mehr, und mit ihm die Wärme und die Helligkeit. Es wird dunkel und düster – „das Licht stirbt“.
Mit dem Eintritt der Sonne in das Tierkreiszeichen Steinbock hat die Sonne ihr „Ableben“ beendet, es ist der Beginn des astronomischen Winters und der Zeitpunkt der Wintersonnenwende – ab nun werden die Tage wieder länger, das Licht kommt wieder, es wird „wiedergeboren“ – was wir symbolisch mit dem Weihnachtsfest feiern!
Wenn wir nun einen Blick in die Natur werfen, können wir daraus auch viel über die Natur des Steinbock lernen. Die Welt draußen ist still, unter einer kalten und harten Schneedecke verborgen, alles ist starr und leblos. Jedes Lebewesen, das jetzt überleben will, muss über Zähigkeit und Ausdauer verfügen, muss lernen, auch mit den Widrigkeiten des Wetters und des Lebens umzugehen, und sich mit dem begnügen, was er zu (fr)essen findet. Jetzt hilft kein Wehklagen und Jammern, jetzt heißt es durchhalten und Standhaftigkeit beweisen.
Der Steinbock strebt danach, in seinem Fach der Beste zu sein – geschenkter Ruhm ist nichts für ihn, das hätte einen schalen Beigeschmack, das überlässt er lieber dem Löwen oder dem Schützen. Sein Motto könnte sein „Der Meister ist weit öfter gescheitert als der Schüler es je versucht hat!“ Durch Ausdauer, Zähigkeit, Ehrgeiz und Ernsthaftigkeit hat der Meister alle Hindernisse überwunden, hat dabei seine eigenen Grenzen kennengelernt und immer weiter nach außen verschoben und hatte die Möglichkeit, zu echter Reife zu gelangen.
Reife zu erlangen, braucht Zeit! Und so gehört auch die Zeit, das Alter und die Erfahrung zum Steinbock-Thema. Seine Werke überdauern die Ewigkeit, zumindest ist das sein Streben. Er will Maßstäbe setzen und so die Anerkennung der Gesellschaft erlangen.
Die größten Stärken des Steinbocks sind sein Verantwortungsbewusstsein und sein Leistungswille. Wenn er sagt, er erledigt das, kann man sicher sein, dass er sich auch darum kümmert. Leider vergisst so mancher Steinbock bei all seinem Verantwortungsbewusstsein für andere vor allem auf sich selbst! Die Eigenverantwortung – für die eigene Gesundheit, die eigenen (körperlichen) Grenzen – übersieht er in seinem Pflichtbewusstsein am leichtesten. Zum Glück sind Steinböcke aber auch in ihrer körperlichen Konstitution etwas belastbarer als andere Tierkreiszeichen. Dennoch sollten sie auch lernen, die eigenen Grenzen zu achten und zu respektieren.