Vielleicht kennst Du das ja: Du bist auf einer Party, kommst nett mit jemandem ins Gespräch und irgendwann fällt dann die Frage: „Und, was bist denn Du für ein Sternzeichen?“ Und Du antwortest dann eventuell mit „Widder“, „Wassermann“, „Waage“ oder einem anderen der 12 „Sternzeichen“.
Interessanterweise kennen oft sogar Menschen, die nichts mit Astrologie zu tun haben, ihr sogar kritisch oder ablehnend gegenüber stehen, ihr „Sternzeichen“. Woher? Nun, die meisten kennen es wohl aus Zeitschriften. Da schaut man dann in der Rubrik nach, in welcher man seinen Geburtstag findet und schon weiß man, welches „Sternzeichen“ man ist. Doch – was ist damit überhaupt gemeint? Und wieso heißt es überhaupt Sternzeichen?
Hier gilt es zu unterscheiden bzw. klarzustellen: den Begriff „Sternzeichen“ gibt es in der professionellen Astrologie nämlich gar nicht! Dem versierten Astrologen stellt es bei dem Begriff eher die Nackenhaare auf… Was es aber gibt, sind die Begriffe „Sternbild“ (Sternbild statt Sternzeichen!) und „Tierkreiszeichen“ (Tierkreiszeichen statt Sternzeichen). Was die beiden miteinander zu tun haben? Außer dem gemeinsamen Namen streng genommen gar nichts!
Inhaltsverzeichnis
Sternbild
Von der Erde aus betrachtet ist der Nachthimmel übersät mit zahllosen Sternen. Da sich diese Sterne von der Erde aus betrachtet nicht bewegen, sondern zueinander immer im gleichen Verhältnis stehen, werden sie auch Fixsterne genannt. Ein Sternbild ist eine Zusammenfassung von Fixsternen zu bestimmten Figuren. Die Sternbilder entstanden schon in sehr frühen Kulturen und sie wurden meist mit Namen von mythologischen Figuren benannt. Eines der wohl bekanntesten Sternbilder ist der Große Wagen (als Teil des Großen Bären), mit welchem man den Polarstern sehr leicht finden kann. In früheren Zeiten war der Fixsternhimmel mit seinen Sternbildern vor allem zur Navigation für die Schifffahrt von großer Bedeutung.
Vom Sternzeichen zum Tierkreiszeichen
Nachdem wir geklärt haben, dass es Sternzeichen gar nicht gibt, stellt sich nun die Frage, was der stattdessen verwendete Begriff Tierkreiszeichen denn nun meint.
Auch wir Astrologen wissen – anderslautenden Annahmen zum Trotz – dass sich die Erde um die Sonne dreht. Die Erde benötigt für einen Umlauf um die Sonne ca. 356 ¼ Tage. Aus dieser Dauer leitet sich die Länge eines Jahres ab. (Der ¼ Tag wird alle 4 Jahre durch einen Schalttag, den 29. Feburar, wieder korrigiert, sodass der tatsächliche Erdumlauf um die Sonne und der Jahreskalender weiterhin zusammenpassen. Andernfalls wäre irgendwann Weihnachten im Hochsommer.)
Die Erde umrundet die Sonne in ca. 365 ¼ Tagen, aus welcher sich die Dauer eines Jahres ergibt.
Die Erde, wie auch alle anderen Planeten unseres Sonnensystems, umrundet die Sonne in einer Ebene. Vergleichbar mit dem Bild einer Schallplatte: in der Mitte steht die Sonne und alle Planeten laufen um den Mittelpunkt des Kreises, wobei sich alle annhährend auf der selben Ebene befinden. Diese Ebene wird „Ekliptik“ genannt. Wir können nun also einen vollständigen Kreis, die Ekliptik, mit in die Grafik aufnehmen (als würde man die Schallplatte von oben betrachten).
Die Ekliptik ist die Ebene, in welcher die Erde und alle Planeten die Sonne umrunden.
Da ein Kreis weder Anfangs- noch Endpunkt hat, muss per Definition festgelegt werden, wo man zu zählen beginnt. Der Anfangspunkt des Kreises wurde definiert als der Punkt, an welchem die Sonne zur Tag- und Nachtgleiche im Frühjahr, um den 21. März herum, steht. Von der Erde aus betrachtet steht die Sonne dann auf 0°00′ WIDDER, dem Beginn des Tierkreises. Von diesem Punkt aus werden die 360° des Kreises in 12 gleich große, 30° umfassende Abschnitte unterteilt. Der Einfachheit halber werden jeweils 30° des Kreises mit einem Namen versehen. Die ersten 30° des Ekliptikbogens werden WIDDER genannt, die folgenden 30° des Ekliptikbogens heißen STIER, die darauf folgenden 30° ZWILLINGE und so weiter. Die weiterhin folgenden Namen der Ekliptikabschnitte heißen KREBS, LÖWE, JUNFGRAU, WAAGE, JUNGFRAU, SKORPION, SCHÜTZE, STEINBOCK, WASSERMANN und FISCHE. Fische markiert den Bereich 330°-360° der Ekliptik. Die Tierkreiszeichen sind also jeweils 30° große Ekiptikabschnitte der Erdumlaufbahn.
Die Ekliptik wird in 12 gleich große Abschnitte unterteilt, welche Tierkreiszeichen genannt werden.
Die Erde läuft nun weiter um die Sonne. Nach ca. 30 Tagen steht die Sonne von der Erde aus gesehen in dem Ekliptikabschnitt, welcher STIER genannt wird, weitere ca. 30 Tage später steht die Sonne von der Erde aus gesehen in dem Ekliptikabschnitt mit dem Namen ZWILLINGE. Und so durchläuft – von der Erde aus betrachtet – die Sonne im Laufe eines Jahres den gesamten Tierkreis.
Von der Erde aus gesehen, wandert die Sonne im Laufe eines Jahres durch den gesamten Tierkreis.
Zusammenhang von Sternbild und Tierkreiszeichen
Bei den Sternbildern handelt es sich, wie oben beschrieben, um Fixsternfiguren, die am Nachthimmel beobachtet werden können. Es gibt 88 offizielle Sternbilder, dazu gehören zum Beispiel der Schwan, das Sommerdreieck, Orion mit seinem auffallenden Gürtel, der große Bär oder auch das Kreuz des Südens. Diese Sternbilder liegen dabei kugelförmig um den Erdball herum, also in alle Richtungen verteilt.
Manche Sternbilder sind für die Astrologie nun von besonderer Bedeutung, weil sie genau auf Höhe der Ekliptik liegen. Die Sternbilder Widder, Stier, Zwillinge, … sind für die Astrologie von besonderem Interesse, da sich die Sonne im Lauf eines Jahres genau durch diese Sternbilder hindurchbewegt (von der Erde aus betrachtet). Daher sind die am Nachthimmel beobachtbaren Sternbilder Widder, Stier, Zwillinge, … nun die Namensgeber für die Ekliptikabschnitte ( = Tierkreiszeichen) Widder, Stier, Zwillinge… .
Wichtig dabei ist nun, dass die gradmäßige Ausdehnung von Sternbildern und Tierkeiszeichen nicht überein stimmt! Die Sternbilder sind faktisch sehr unterschiedlich breit in ihrer Ausdehnung: so ist das Sternbild Widder eher klein, weit weniger als 30° breit, während das Sternbild Fische sehr breit in seiner Ausdehnung ist. Diese Sternbilder können am Nachhimmel beobachtet werden.
Die Tierkreiszeichen hingegen können nicht beobachtet werden, sie sind gedankliche 30°-Abschnitte der Sonnenumlaufbahn! Der Ekliptikabschnitt, der Widder genannt wird, umfasst genau 30°, wie auch Fische eine genau 30° große Ausdehnung hat.
Während also die namensgebenden Sternbilder am Nachthimmel beobachtbar sind und jweils über unterschiedliche Ausdehnung verfügen, sind die namentlich abgeleiteten Tierkreiszeichen gedachte Abschnitte der Ekliptik und jweils exakt 30° in ihrer Ausdehnung.
Anmerkung: Vor ca. 2000 Jahren lag 0° Widder vom Tierkreis – der Punkt der Tag- und Nachtgleiche – ungefähr auch auf 0° des Sternbildes Widder. Durch die Präzession der Erdachse weichen nun der Tierkreis gegenüber dem Fixsternhimmel um ca. 24° ab.
Welches Tierkreiszeichen bist Du?
Das Tierkreiszeichen ist also jener Abschnitt der Ekliptik, in welchem die Sonne zum Zeitpunkt Deiner Geburt von der Erde aus betrachtet gestanden ist. Du willst mehr über Dein Tierkreiszeichen erfahren? Melde Dich doch einfach zum Newsletter an oder folge meinen Blog. Im Laufe der Zeit werde ich über alle Tierkreiszeichen etwas schreiben!